Hallo zusammen - ich hoffe, ihr habt noch den einen oder anderen Tipp für mich. Mein 5jähriges Stütchen steigt. Immer dann, wenn sie entweder Angst hat oder wenn sie einfach irgendwas nicht will. Ich habe sie 2 1/2jährig vom Züchter bekommen, da konnte sie absolut nichts, nicht einmal Führen kannte sie. Und auch bei mir hatte sie aus verschiedenen Gründen noch lange Pause, so dass ich erst mit 4 angefangen habe, etwas mit ihr zu tun. Inzwischen kann sie sich halbwegs benehmen, auch beim Schmied. Unter dem Sattel habe ich sie seit einem halben Jahr (englisch) und es klappte auch bisher recht gut - in der Halle, auf dem Platz und auch in Gesellschaft im Gelände. Aber allein im Gelände fingen die Probleme an. An Stellen, an denen sie nicht vorbeigehen wollte, stieg sie. Es dauerte manchmal ewig, bis ich sie da vorbei hatte - meistens mit Führen, einmal hab ich sie auch da durchgeprügelt. Und sie versucht es immer wieder, auch an Stellen, die sie inzwischen wirklich kennen sollte. Ich denke, es ist inzwischen einfach eine Art Widersetzlichkeit, aber mir wird das zu gefährlich. Und jetzt macht sie es auch, wenn ein anderes Pferd dabei ist. Nun habe ich natürlich schon einige Tipps bekommen - und jeder sagt etwas anderes. Aber ich bin für jeden weiteren Tipp dankbar, denn nicht alle Tipps halte ich für gut oder für in unserem Falle durchführbar ... Was ich nun zunächst tun werde, ist wieder verstärkt Bodenarbeit - Dominanztraining usw. bis zum Abwinken. Was meint ihr - sollte ich das Reiten für eine Zeitlang ganz lassen?? Und welcher Tipp hilft wirklich, wenn sie wieder so anfängt? Ich hoffe auf viele Tipps - und natürlich den einen, der uns weiterhilft!
meine Stute war früher auch ähnlich wie Du es schilderst. Interessant wäre zu erfahren welchen Stil Du reitest (Englisch, Western...?)Das wichtigste ist, du bleibst cool und ignorierst es einfach. Überprüfe vielleicht einmal, was sich bei Dir innerlich abspielt wenn Du an so eine Problemecke kommst. Bekommst Du angst, reagiert dein Körper mit Spannung die sich natürlich auf dein Pferd überträgt. Du musst schneller als dein Pferd reagieren. Sie darf gar nicht erst zum Denken kommen. Ich meine, Du musst viel Abwechslung rein bringen durch z. B. Volte links danach Handwechsel und andere Bahnfiguren bis Du merkst, dass Du ihre Konzentration hast, dann erweitere die Bögen bis zur Problemecke und tu so als wäre es selbstverständlich. Nur nicht gerade aus gehen lassen. Sie muss beschäftigt werden. Meine Stute kann ich zum Beispiel nicht ran nehmen wenn Sie Angst hat. Es baut sich sofort ein Druck auf, dem sie sich dann sofort widersetzt. Durch vorsichtiges Zügelverkürzen und vorsichtige Schenkelhilfe und wichtig cool bleiben geht sie dannn zwar skeptisch aber ohne Ausbrechen an den schrecklichen Dingen vorbei. Nehme ich jedoch den Zügel kurz und gebe eine energische Schenkelhilfe, steigt sie sofort auf und dreht auf dem Absatz um. Sie ist sehr dominant und selbstbewußt. Vielleicht konnte ich Dir mit meiner Erfahrung bei meiner Stute weiterhelfen.
ich habe auch so einen Kandidaten. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, daß er die Angst meistens nur vortäuscht. Ich kann es mittlerweile sehr gut unterscheiden, ob er wirklich Angst hat oder nur spielt. Solange er nur tänzelt oder rückwärts geht, lasse ich die Zügel locker und treibe ihn energisch vorwärts. Wenn er meint, er muß trotzdem steigen, bin ich schneller als er und ziehe den Kopf bis zu meinem Schenkel und halte ihn fest, dann kann er nicht mehr steigen. Ansonsten schließe ich mich der Meinung von kerstin an, beschäftigen, Volten und kleine Kreise ist ein gutes Ablenkungsmanöver. Auch, wie kerstin schon sagte, spielt es eine Rolle, was bei dir im Kopf abgeht. Mir ging es zum Beispiel so, daß ich nur noch damit beschäftigt war, voraus zu schauen, was kommen könnte, daß er wieder spinnt. Das hat sich auf ihn übertragen und ich konnte sicher sein, daß etwas kommt. Ich habe gelernt, cool und gelassen die Sache anzugehen und um Himmelwillen nicht die Zügel anzunehmen, dann steigt er erst recht. Ich hoffe, ich konnte dir auch mit meinen Erfahrungen etwas helfen.
@ Kerstin: Danke für deine Antwort! Ich reite englisch - und in der Bahn oder Halle reite ich sowieso so, dass ich ihre volle Konzentration habe. Dort steigt sie auch nicht. Sie macht es nur im Gelände. Momentan mache ich viel Bodenarbeit und reite eben auf dem Platz ... mal sehen, wie es weitergeht.
@ mahu: Auch dir Danke für die Antwort!! Ich denke, das mulmige Gefühl habe ich mir längst abgewöhnt, ich bleibe schon relativ cool. Stütchen ist auch cool ;-) - sie ist halt ne dominante Persönlichkeit. Mal sehen, wer den längeren Atem hat
moment... habe ich mich grad verlesen? Du hast sie auch einmal da "durchgeprügelt"??? was soll das denn? Der beste Tipp: LASS DAS! dann klappt es eventuell auch mal mit dem Reiten... Wenn ich mich durchringe und das überlese, kann ich Dir folgendes raten: Mach es wie beim Westernreiten, eine Richtung ist die angenehme, eine die unangenehme... (OHNE Prügeln) ich schließe mich den beiden anderen an, Volten, Rückwärtsrichten, wieder vorwärts, immer ein Stück näher an die Stelle und das Wichtigste: Immer mit einem Erfolgserlebnis aufhören. Und zwar wirklich aufhören! Wenn so eine Situation da war, unbedingt so lange dran bleiben, bis sie vorbei ist und dann nix wie ab nach Hause und zwar so, wie es ihr gefällt (Tempo, Weg)
ich kann mich den anderen auch nur noch anschliessen. Was anderes fällt mir dazu auch nicht ein. Ich wünsche dir viel Erfolg und daß du es schaffst denn steigen ist echt gefährlich.
vielleicht hilft da ein Steigergebiss, mal im Netz googln...hab von jemand der auch Probleme damit hatte gesprochen, er schwört drauf...ausprobieren mit einer erfahrenen Person auf diesem Gebiet
lg
Anne
Man lernt nie aus und lobe den Tag nicht vor dem Abend
...also, ich weiss nicht recht, was ich davon halten soll. wenn ein Pferd steigt, hat das gründe und da gibt es viele. da sollte man lieber der ursache auf den grund gehen und das pferd nicht mit mörderwerkzeugen quälen. sorry, aber dagegen hab ich was...
ich muß Jasmin vollkommen Recht geben. Als ich das gelesen habe, konnte ich gar nicht antworten. Ein Steiggebiss kenne ich nur zum Führen der Pferde. Sollte es etwas neues geben ein (Reit-Steiggebiss) lasst es mich bitte wissen dann nehme ich alles sehr gerne zurück. Was macht dein Pferdchen wenn du ihm mit Druck über den Rücken fährst? Vielleicht ist das eine Erklärung oder was ist mit den Zähnen? Passt der Sattel auch wirklich? Bei alten Sätteln gibt es oft Knödel von der Polsterung. Ist mir selbst passiert dass ich es nicht gemerkt habe.
Versteht mich bitte nicht falsch ich will nicht klugscheissen sondern vielleicht nur ein wenig helfen.
ich möchte auch meinen senf schreiben, auch wenn ich lange nicht hier war und meine antwort etwas später reinklekert! wie gehts dir denn und deinem pferdchen? wie sieht die lage mittlerweile aus???
hier schnell meine gedanken zu dem thema:
nun ... steigen ... is ne schwierige sache und ich kann einigen gedanken meiner vorschreiber zustimmen, aber ein paar tipps sehe ich teilweise etwas kritisch!!
für mich steht fest: steigen kommt immer dann vor, wenn das pferd wirklich keinen anderen ausweg mehr weiß, wenn nix anderes mehr hilft! das bringt mich zu der annahme, dass es anzeichen geben muss, die möglicherweise ignoriert werden. was ich sagen will: dein pferd steigt nicht einfach so aus langeweile etc.. die ansätze einiger beiträge hinsichtlich sattelpassung und gesundheit sind an dieser stelle ein wichtiger aspekt, den der reiter nicht unterschätzen sollte. hast du da schon mal vorgefühlt? was tut sie, wenn du ihr über den rücken streichst?? wie mahu schon geschrieben hat, ist es in meinen augen schon sehr schwierig zu sagen, obs angst ist oder widersetzlichkeit! wichtig wäre aus meiner sicht zunächst, verstärkt vertrauen aufbauen und sich dafür VIEL zeit nehmen, denn du hast alle zeit der welt, es drängt dich keiner ... nur du selber! ich kann mir vorstellen, dass es dich fuchst, wenn sie wieder "bockig" ist und irgenwo im gelände auf unerklärliche weise stehenbleibt, kann das sehr gut nachfühlen und ich verstehe deinen anspruch! es war noch grade so schön im gelände und auf einmal kehrt sich alles um, nix will mehr klappen und gehen! natürlich ist das steigen gefährlich und ich kann mir vorstellen, dass das auch auf dich viel auswirklung hat, denn ich würde wahrscheinlich dann auch mehr respekt haben und nicht mehr so locker flockig einfach mal so ausreiten! ich möchte dir sagen, dass du der schlüssel bist, nicht dein pferd!
bitte gib ihr die chance erst mal alles kennenzulernen, auch vom boden aus. nimm für dich bewusst die geschwindkeit raus, sie ist auch erst 5 jahre ... was erwartest du ... das sie läuft wie ein schulpferd mit 18????? sieh es mal aus pferdeaugen: sie versteht null komma null deine reaktion, dass, wenn sie sich erschrickt (was gut passieren kann), du mit panik und stress reagierst. in meinen augen bleibt ihr keine andere wahl als komplette verweigerung, weil sie dir in dem moment weder zuhört noch vertraut! für sie ist ggf. die situation absolut "lebensbedrohlich", auch wenn wir menschen wissen, plastiktüten können nicht beißen, mülleimer fessen keine pferde!! in dieser - für dein pferd - undiskutierbaren situation soll es ihr dann noch was bringen, brav zu sein? sie hat schon negative erfahrungen gesammelt, siehe verprügeln und das passt definitiv in ihr jetztigen pferdebild, dass du kein kooperationspartner bist, mit prügel kommst du die entsprechende gegenantwort auf dem selben niveau!!!!
ne lösung muss her... die in meinen augen nur so aussehen kann, dass die vertrauensbasis aufgebaut werden muss! unbedingt! überleg dir ne trainingsstrategie, die dein pferd bewegungstechnisch auslasten und auch im kopf! versuche bewusst, sie kopf-/konzentrationsarbeit machen zu lassen, dass sie sich ganz gezielt auf dich und deine anweisungen konzentrieren muss. wenn sie kooperativ ist, belohne sie, damit sie wieder motiviert wird und gerne mit dir arbeitet. ich meine damit fast ausschließlich bodenarbeit, aber natürlich auch arbeit mit sattel/reiter. alles unter der voraussetzung, dass sie vom rücken, hufe, zähne fit ist und das sattel und zaumzeug/gebiß passen! wenn du dir selber nicht sicher sein solltest, bitte fachleute zu rate ziehen und sich selber wissen aufbauen! zuviel hat noch keiner gewußt! von steigergebißen halte ich absolut nichts und lehne es bei deinem problem wehement ab, ich kann mir nicht vorstellen, dass diese extreme hebelwirkung das problem in luft auflöst! vermutlich würde es das problem nur verstärken! zudem wird das steigergebiss beim reiten nicht empfohlen, sondern lediglich beim führen von hengsten, die leicht zum steigen neigen!!! in meinen augen hilft da nur geduld, konsequenz und ruhe!! nimm dir zeit, hektik hilft niemanden! die zeit, die du jetzt sinnvoll investierst, bekommst du u.u. vielfach zurück! lass den kopf nicht hängen, alles wird gut, wenn du wieder eine zufriedene arbeit leistest und wieder entspannt bist! wenn du trotz aller anstrengungen und bemühungen keinen erfolg haben solltest, dann suche bitte gleich hilfe bei entsprechenden trainern und ausbildern, da hab ich ein paar gute adressen, bitte einfach melden!
ich wünsche dir viel spaß beim ausprobieren und schreib mal, wie es momentan aussieht!